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Lesung aus dem Roman „Lebensborn Pommern“ (Dirk Meißner)

18. Februar 2025, 18.00 Uhr, Stadtarchiv Dessau-Roßlau, Heidestraße 21 (Alter Wasserturm)

Im März 2025 jährt sich die Zerstörung der Dessauer Innenstadt durch die Bombenflugzeuge der Alliierten gegen Nazi-Deutschland zum 80. Mal. Aus diesem Anlass wird der aus Dessau stammende Schriftsteller Dirk Meißner am 18. Februar im Stadtarchiv Dessau-Roßlau, Heidestraße 21 (Alter Wasserturm) aus seinem Roman „Lebensborn Pommern“ lesen. Die Veranstaltung beginnt 18.00 Uhr.

Die dramatischen Ereignisse vom 7. März 1945 sind Teil der bewegten Geschichte der bekannten Dessauer Gastwirtfamilie Meißner. Dirk Meißners Großvater Walter Meißner gehörte damals das Hotel „Schloss Altenburg“ am Leipziger Tor, das wie viele andere Gebäude dem schweren Luftangriff auf die Stadt zum Opfer fiel. Das Hotel ist einer der beiden Schauplätze des Romans. Die im Roman beschriebenen Ereignisse sind historisch sorgfältig recherchiert. Der Autor möchte damit Dessauer Stadtgeschichte erlebbar und fühlbar machen.

Die Opernsängerin Claudia Tuch aus Berlin (Staatsoper Berlin) wird die Lesung mit zeitgenössischen Liedern von Zarah Leander begleiten.
Zu dieser Veranstaltung laden das Stadtarchiv Dessau-Roßlau und der Verein für Anhaltische Landeskunde laden ein. Der Eintritt ist frei.

Archivverbund Dessau (Alter Wasserturm), Heidestraße 21
Lesung aus dem Roman „Lebensborn Pommern“ von Dirk Meißner
Lesung: Dirk Meißner, Berlin; Liedvortrag: Claudia Tuch, Staatsoper Berlin


Ausstellung „Selma“ der israelischen Künstlerin Leora Wise-Reich erinnert an ihre Großmutter Selma Reich

Leora Wise-Reich konnte ihre Großeltern Selma und Mayer Reich nicht kennenlernen, denn sie fielen dem Holocaust zum Opfer. Das Ehepaar betrieb fast vierzig Jahre ein bis 1933 sehr beliebtes Schuhgeschäft in Dessau. Ihre beiden Kinder, Irma Reich (1908-1987) und Walter Reich (1914-1999), erblickten in Dessau das Licht der Welt. Selma und Mayer Reich, die 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert wurden, fielen dem Holocaust zum Opfer. Ihre Kinder überlebten.

Leora Wise-Reich, die Tochter von Walter Reich, wurde 1953 in Israel geboren. Über Ihre Kunst sagt sie: „Ich bin eine erzählende Malerin, Druckerin und Performerin. Meine Arbeit ist figurativ und basiert oft auf Mythen, Legenden und Familiengeschichte. Meine Bilder sind unschuldig oder rätselhaft und offen für Interpretationen, und häufig psychologisch und verletzlich.“ Leora Wise-Reich hat in Israel und in der ganzen Welt ausgestellt und gearbeitet.

Stolpersteine erinnern am Schloßplatz an Selma und Mayer Reich (Foto: Stadtarchiv Dessau-Roßlau)

Ein Schwerpunkt ihres künstlerischen Schaffens ist die Auseinandersetzung mit dem Leben ihrer Großmutter Selma Reich. Entstanden sind drei beeindruckende Serien von Radierungen und Stickereien, die ergänzt durch eine weitere berührende Serie zur Familiengeschichte, vom 8. bis 23. Februar 2025 in der Orangerie beim Schloss Georgium in Dessau-Roßlau zu sehen sind. Die Vernissage am 7. Februar 2025 findet in Anwesenheit der Künstlerin Leora Wise-Reich statt.

Unterstützt wird die Ausstellung vom Land Sachsen-Anhalt, über das Projekt „Mémoires croisées – sich erinnern – sich begegnen“, der Stadt Dessau-Roßlau und dem Stadtarchiv Dessau-Roßlau.


Dessau 1925. Das Jahr, in dem das Bauhaus kam

Eine Lesereihe der Stadt Dessau-Roßlau zum 100-jährigen Jubiläum des Bauhaus Dessau wird das gesellschaftliche Leben, die politischen, wirtschaftlichen, baulichen sowie kulturellen Ereignisse und Entwicklungen in der Stadt Dessau in chronologischer Form von Januar bis Dezember 1925 beleuchten und dabei alle genannten Facetten aufgreifen. Neben den damals als handelnde Personen im Zentrum des Geschehens stehenden Menschen wird das Buch auch diejenigen Zeitgenossen in der Stadt in den Blick nehmen, die mit den rasanten Veränderungen ihrer Lebenswelt umgehen und zurechtkommen mussten.

In Dessau spiegelten sich die gesellschaftlichen Entwicklungen der „Goldenen Zwanziger“ Jahre in Deutschland auf geradezu idealtypische Weise: Wirtschaftsaufschwung, lautstark ausgetragene Auseinandersetzungen verschiedener politischer, sozialer und ideologischer Überzeugungen und Gegensätze, Einzug von Fortschrittsglaube und Moderne, aber auch Festhalten an lange Zeit gelebten Gepflogenheiten, Blütezeit von Kunst, Kultur und Wissenschaft, Aufbruchstimmung und Experimentieren mit avantgardistischen Stilrichtungen, zum Beispiel in Mode, Literatur, Tanz, Theater und Musik, wachsende Bedeutung des Sports, Emanzipation und Sichtbarwerden der „Neuen Frau“, Anwachsen der Stadtbevölkerung und Erweiterung des urbanen Raums.

Eine große Rolle in der Lesereihe spielt auch, wie sich das Bauhaus und die Bauhäusler im Jahr 1925 nach und nach in Dessau etablierten. Mit den Stimmen der Vertreter des Magistrats sowie der SPD- und DDP-Fraktionen votierte der Dessauer Gemeinderat am 23. März 1925 mehrheitlich für die Ansiedlung des Bauhauses in Dessau. Damit konnte das in Weimar aus politischen und finanziellen Gründen nicht mehr gelittene Bauhaus in Dessau als „Hochschule für Gestaltung“ eine neue Heimstatt finden. Wichtige Fürsprecher des Bauhauses in Dessau waren der liberale Oberbürgermeister Fritz Hesse, der Generalmusikdirektor des Dessauer Friedrichs-Theaters Franz von Hoeßlin, der freigeistige Flugzeugpionier und Erfinder Hugo Junkers und der Landeskonservator Ludwig Grote, die sich vom Bauhaus nicht nur die Lösung vieler sozialer Wohnungsprobleme für die Arbeiter der Industriereviere versprachen, sondern sich auch innovative kulturelle Impulse für die Stadt erhofften. Von Beginn an war das Bauhaus aber auch heftig umstritten und stieß aus politischen, finanziellen, wirtschaftlichen und ästhetischen Gründen in Kreisen der Bürgerschaft auf Widerstand.

Termine

28. Januar Bauhaus Museum
25. Februar Kunsthalle AKV
25. März Bauhaus Museum
29. April Stadtarchiv, Wasserturm
27. Mai Mausoleum
24. Juni Bauhaus Museum
29. Juli Museum für Naturkunde und Vorgeschichte
26. August Technikmuseum
26. September Bauhaus-Gebäude
28. Oktober Bauhaus Museum
25. November Museum für Stadtgeschichte
16. Dezember Anhaltische Gemäldegalerie

Alle Veranstaltungen beginnen um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Kontakt

Stadtarchiv, Heidestraße 21, 06842 Dessau-Roßlau
Tel.: 0340 2041024
E-Mail: stadtarchiv@dessau-rosslau.de

Stand: 21.1.2025


100 Jahre Geschichte des Bauhauses in 12 Objekten (Offener Kanal Dessau)

Video auf YouTube anschauen

„Es hat sich ausgeweimart, meine Herren, wir gehen jetzt Dessauern.“, so wird Lyonel Feiniger mit seiner Aussage, die er 1925 tätigte, im ersten Video zitiert.

Teil 1 der 12 Videos umfassenden Videoreihe stellt einen Briefkopf „das bauhaus in dessau, mauerstraße 36“ vom 29. September 1925 vor. Damit beginnt die Geschichte des Bauhauses in dieser Playlist.

Das Bauhaus ist eng mit der Stadt Dessau-Roßlau verbunden. Am 23. März 1925 beschloss der Dessauer Gemeinderat mit großer Mehrheit die Übernahme des Bauhauses aus Weimar. Am 1. April nahmen Walter Gropius und seine Mitarbeiter ihre Arbeit in Dessau auf. Der Lehrbetrieb begann am 14. Oktober 1925 in der Kunstgewerbe- und Handwerkerschule in der Mauerstraße.

Die Videoreihe wurde 2019 zum Bauhausjubiläum vom Offenen Kanal Dessau geschaffen. Das Video und der untenstehende Link starten die Playlist auf YouTube.


Dessauer Kalender 2025

Heimatliches Jahrbuch für Dessau-Roßlau und Umgebung

Einband der Publikation
Einband der Publikation

Autor(en): verschiedene Autoren

Inhalt: 224 Seiten, 272 Abbildungen

Format: 200 mm x 240 mm

Sprache(n): Deutsch

Herausgeber: Stadt Dessau-Roßlau, Stadtarchiv

Ort und Jahr: Dessau-Roßlau 2024

ISSN 0420-1264

Verlag: Eigenverlag

Preis: 12,00 €

Reihe:Dessauer Kalender -- Das heimatliche Jahrbuch für Dessau-Roßlau und Umgebung

Inhaltsverzeichnis

Elisabeth KremerDas Bauhaus in Dessau (1960–1975)S. 2
Thomas Keil Karl von Koseritz (1834–1890). Ein Dessauer als Journalist im Kaiserreich BrasilienS. 14
Klaus-Hartmut WennrichDie Restaurierung des Venustempels im Wörlitzer ParkS. 36
Rüdiger SchmidtNachbildungen prähistorischer Monumente als Gartenstaffagen in den Wörlitzer Anlagen, im Dessauer Georgium und im Schlossgarten ZerbstS. 50
Stefan Piasecki, unter Mithilfe von Horst Teichmann„Karawanen in der Luft“: Zur Ausstellung im Technikmuseum Hugo JunkersS. 62
Klaus LehrFranz Griebsch (1894–1975). Ein enger Mitarbeiter von Hugo Junkers erinnert sichS. 70
Steffen Kaudelka, Kerstin BittnerTradition und Aneignung. Ein Streifzug durch die Geschichte der Anhaltischen Goethe-Gesellschaft 1925–2025S. 90
Bernd MühlingKarl Rauch Verlag Dessau – erster Aufstieg und erster Absturz. Einige ReminiszenzenS. 108
Chemnitz, Ernst A.Augusta Poell – ein Stern am Dessauer OpernhimmelS. 124
Andreas SeidelDer Landschaftsmaler Paul Riess zurück in Weimar. 1891 bis 1896. Paul Riess Biografie Teil VS. 136
Bernd BendixZur Erinnerung an Landforstmeister Hans Pieper, dem letzten Chef der anhaltischen Staatsforstverwaltung 1934 bis 1945S. 168
Lutz ReichhoffDer Gemeinnützige Verein e. V. von Dessau und das Leben und Wirken von Forstmeister Albin DietrichS. 178
Robert HartmannHeinrich Deist zum 150. GeburtstagS. 184
Hartmut KolbeEin Verein ehrt seine Leitpersönlichkeiten vergangener Jahrzehnte. Aus der Historie des Ornithologischen Vereins Dessau e.V.<190
Reinhard SagnerDie Junkers-Werke in Dessau – ein Zentrum der Raketenforschung von 1929 bis 1938S. 198
Klemens Maria Koschig, Frank KreißlerAuswahl aus den Jubiläen 2025S. 200
Carla Backhaus, Timm Karisch, Karin WeigtNachrichten aus den städtischen Museen von Dessau-Roßlau. Tätigkeitsbericht des Museums für Naturkunde und Vorgeschichte Dessau und des Museums für Stadtgeschichte Dessau für 2023S. 208
Frank KreißlerNachrichten aus dem Stadtarchiv Dessau-Roßlau. Tätigkeitsbericht des Stadtarchivs für 2023S. 214

Neubeginn – Nutzbarmachung von Archivgut zum Wiederaufbau der Stadt Dessau nach 1945 auf dem Weg zu einer ‚sozialistischen‘ Großstadt, Teil 2

Akten im Magazin
Akten im Magazin
Die Akten nach der Bearbeitung
Die Akten nach der Bearbeitung
Die Akten vor der Bearbeitung
Die Akten vor der Bearbeitung
Akten im Magazin
Aktenkartons im Magazin

Der Landtag von Sachsen-Anhalt billigte im Herbst 2018 ein „Konzept zur Erhaltung des schriftlichen Kulturgutes“. Auf dieser Basis begann das Land Sachsen-Anhalt im Jahr 2020 mit der Förderung von Maßnahmen zum Erhalt des von Archiven, Bibliotheken und Museen bewahrten schriftlichen Kulturgutes. Von diesem Förderprogramm konnte das Stadtarchiv Dessau-Roßlau bereits mehrfach profitieren, so auch im Jahr 2022. Das Land förderte eine Maßnahme des Stadtarchivs, die unter dem Titel „Neubeginn - Nutzbarmachung von Archivgut zum Wiederaufbau der Stadt Dessau nach 1945 auf dem Weg zu einer ‚sozialistischen‘ Großstadt‘, Teil 2“ stand.

Im Rahmen der Maßnahme konnte durch Dienstleister ein Teilbestand von 14 laufenden Metern bisher unverzeichneter Akten des Rates der Stadt Dessau aus dem Zeitraum 1945 bis ca. 1970 bearbeitet werden. Die Unterlagen dokumentieren das Verwaltungshandeln und die Verwaltungsentscheidungen des Rates der Stadt Dessau und seiner Gliederungen (Abteilung Inneres bzw. Ordnung und Sicherheit, Organisation, Plankommission, Abteilung Finanzen, Handel und Versorgung, Sozialfürsorge und Gesundheitswesen, Verkehr sowie Bauwesen) beim Wiederaufbau der im Zweiten Weltkrieg stark zerstörten Stadt und bei deren Entwicklung hin zur „sozialistischen“ Großstadt.

Allerdings befand sich dieser Aktenbestand sich durch unsachgemäße Lagerung vor der Übernahme durch das Stadtarchiv im Rahmen von Notübernahmen in einem schlechten Ordnungs- und Erhaltungszustand. Die Unterlagen waren staubig und verschmutzt, enthielten zum Teil noch rostende Metallteile, befanden sich teilweise in alten, stark säurehaltigen Kartons und teilweise noch in Aktenordnern. An eine Verzeichnung dieser Akten, geschweige denn öffentlichen Nutzbarmachung, war deshalb bisher nicht zu denken.

Dank der Förderung durch das Land Sachsen-Anhalt im Programm zum Erhalt des schriftlichen Kulturguts und mit dem erfolgreichen Abschluss des Projekts wird sich dies nun ändern. Das betroffene Archivgut befindet sich nach Abschluss der Maßnahme gereinigt, entmetallisiert, entsäuert und in Archivkartons verpackt wieder im Stadtarchiv. In Kürze wird die Verzeichnung der Akten erfolgen.


Neue Webseite

Unsere Homepage wird gerade überarbeitet. Leider sind noch nicht alle Inhalte der alten Webseite auf der neuen Internetpräsenz verfügbar.

Die Inhalte der alten Seite sind aber trotzdem abrufbar. Sie gelangen über folgenden Link dorthin: https://www.alb-dessau.de/old/

Die Digitalisierung hat begonnen

Am 12. Mai startete in der zum Stadtarchiv Dessau-Roßlau gehörenden Anhaltischen Landesbücherei Dessau ein umfangreiches Digitalisierungsprojekt. Möglich wurde dies mit Unterstützung des Förderprogramms „Wissenwandel“, dem Digitalprogramm des Deutschen Bibliotheksverbandes für Bibliotheken und Archive innerhalb von Neustart Kultur der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und Eigenmitteln der Stadt Dessau-Roßlau.
Damit wird ein seit vielen Jahren bestehender Wunsch wahr – die Digitalisierung großer Teile der Fürst-Georg-Bibliothek. Es können die wertvollen Bestände aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, die zum Teil unikal überliefert sind bzw. umfangreiche Marginalien tragen, die durch die Wissenschaft noch nicht ausgewertet sind, digital zugänglich gemacht werden. Dadurch ist eine Nutzung durch Wissenschaft und Forschung unabhängig vom Unterbringungsort möglich. Gleichzeitig schützt die digitale Nutzung die Originale vor Schäden durch die Benutzung. Langfristig ist die digitale Rekonstruktion der Bücherbestände des Fürsten Georg III. von Anhalt geplant, die kriegsbedingt in zwei große Bestandsteile zerrissen ist: Die noch in Dessau-Roßlau vorhandenen Bestände sowie die kriegsbedingt verlagerten Bestände (heute in der Russischen Staatsbibliothek Moskau).

Im jetzt begonnenen Schritt werden deutsche Drucke aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts mit einem Umfang von 120.000 Seiten digitalisiert. Für weitere Bestandsteile (z. B. die mittelalterlichen Handschriften) laufen vorbereitende Absprachen mit weiteren Projektpartnern.
Die digitalisierten Objekte werden in Zusammenarbeit mit der Universitäts- und Landesbibliothek im Repertorium Share_it langzeitarchiviert und in der Deutschen Digitalen Bibliothek, in weiteren großen Datenbanken und natürlich über die eigene Homepage der Anhaltischen Landesbücherei Dessau zugänglich gemacht. Schon in wenigen Wochen werden hier die ersten Digitalisate abrufbar sein (www.alb-dessau.de). Auch die Webseite entstand dank großzügiger Förderung aus dem Programm WissensWandel.


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