Dessau 1925. Das Jahr, in dem das Bauhaus kam
Eine Lesereihe der Stadt Dessau-Roßlau zum 100-jährigen Jubiläum des Bauhaus Dessau wird das gesellschaftliche Leben, die politischen, wirtschaftlichen, baulichen sowie kulturellen Ereignisse und Entwicklungen in der Stadt Dessau in chronologischer Form von Januar bis Dezember 1925 beleuchten und dabei alle genannten Facetten aufgreifen. Neben den damals als handelnde Personen im Zentrum des Geschehens stehenden Menschen wird das Buch auch diejenigen Zeitgenossen in der Stadt in den Blick nehmen, die mit den rasanten Veränderungen ihrer Lebenswelt umgehen und zurechtkommen mussten.
In Dessau spiegelten sich die gesellschaftlichen Entwicklungen der „Goldenen Zwanziger“ Jahre in Deutschland auf geradezu idealtypische Weise: Wirtschaftsaufschwung, lautstark ausgetragene Auseinandersetzungen verschiedener politischer, sozialer und ideologischer Überzeugungen und Gegensätze, Einzug von Fortschrittsglaube und Moderne, aber auch Festhalten an lange Zeit gelebten Gepflogenheiten, Blütezeit von Kunst, Kultur und Wissenschaft, Aufbruchstimmung und Experimentieren mit avantgardistischen Stilrichtungen, zum Beispiel in Mode, Literatur, Tanz, Theater und Musik, wachsende Bedeutung des Sports, Emanzipation und Sichtbarwerden der „Neuen Frau“, Anwachsen der Stadtbevölkerung und Erweiterung des urbanen Raums.
Eine große Rolle in der Lesereihe spielt auch, wie sich das Bauhaus und die Bauhäusler im Jahr 1925 nach und nach in Dessau etablierten. Mit den Stimmen der Vertreter des Magistrats sowie der SPD- und DDP-Fraktionen votierte der Dessauer Gemeinderat am 23. März 1925 mehrheitlich für die Ansiedlung des Bauhauses in Dessau. Damit konnte das in Weimar aus politischen und finanziellen Gründen nicht mehr gelittene Bauhaus in Dessau als „Hochschule für Gestaltung“ eine neue Heimstatt finden. Wichtige Fürsprecher des Bauhauses in Dessau waren der liberale Oberbürgermeister Fritz Hesse, der Generalmusikdirektor des Dessauer Friedrichs-Theaters Franz von Hoeßlin, der freigeistige Flugzeugpionier und Erfinder Hugo Junkers und der Landeskonservator Ludwig Grote, die sich vom Bauhaus nicht nur die Lösung vieler sozialer Wohnungsprobleme für die Arbeiter der Industriereviere versprachen, sondern sich auch innovative kulturelle Impulse für die Stadt erhofften. Von Beginn an war das Bauhaus aber auch heftig umstritten und stieß aus politischen, finanziellen, wirtschaftlichen und ästhetischen Gründen in Kreisen der Bürgerschaft auf Widerstand.




Termine
28. Januar Bauhaus Museum
25. Februar Kunsthalle AKV
25. März Bauhaus Museum
29. April Stadtarchiv, Wasserturm
27. Mai Mausoleum
24. Juni Bauhaus Museum
29. Juli Museum für Naturkunde und Vorgeschichte
26. August Technikmuseum
26. September Bauhaus-Gebäude
28. Oktober Bauhaus Museum
25. November Museum für Stadtgeschichte
16. Dezember Anhaltische Gemäldegalerie
Alle Veranstaltungen beginnen um 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Kontakt
Stadtarchiv, Heidestraße 21, 06842 Dessau-Roßlau
Tel.: 0340 2041024
E-Mail: stadtarchiv@dessau-rosslau.de
Stand: 21.1.2025