Der gemeinsame Lesesaal von Landesarchiv Sachsen-Anhalt und Stadtarchiv Dessau-Roßlau öffnet am 3. April 2017

Die Geschichte des Territoriums Anhalt und seiner Hauptstadt Dessau ist reich an interessanten Ereignissen und Persönlichkeiten, und sie ist sehr gut dokumentiert. Seit Jahren findet sie steigendes Interesse in der Öffentlichkeit, und immer mehr Bürgerinnen und Bürger suchen den Weg zu den authentischen archivischen Quellen. Für sie eröffnen sich mit dem Auftakt des Archivverbunds Dessau neue Möglichkeiten, die Überlieferung beider Häuser unkomplizierter und ertragreicher zu konsultieren. Nicht zuletzt der Alte Wasserturm selbst spiegelt sich in den Akten sowohl der städtischen als auch der staatlichen Institutionen. Aber auch wer die Geschichte des Anhaltischen Theaters erforschen will, kann fortan im gemeinsamen Lesesaal sowohl die Sicht des Fürsten als auch des Intendanten nachvollziehen.

Das seit 6. März wegen Umzugs geschlossene Stadtarchiv Dessau-Roßlau steht ab 3. April 2017 der interessierten Öffentlichkeit am neuen Standort Alter Wasserturm wieder offen. Bis dahin ist die Abteilung Dessau des Landesarchivs Sachsen-Anhalt zu den bisherigen Öffnungszeiten und Bedingungen benutzbar. Mit Beginn der gemeinsamen Benutzung gelten für den Archivverbund Dessau folgende erweiterte Öffnungszeiten:

Montag 9.00 – 17.00 Uhr
Dienstag 9.00 – 19.00 Uhr
Mittwoch 9.00 – 17.00 Uhr
Donnerstag 9.00 – 17.00 Uhr

Die Benutzung erfolgt nach dem Umzug des Stadtarchivs in einem gemeinsamen Lesesaal mit neuen Möglichkeiten beispielsweise bei Reproduktionen und Benutzerberatung. Hier profitieren Interessierte von der gebündelten landesgeschichtlichen Kompetenz beider Häuser und zweier Dienstbibliotheken.

Das Stadtarchiv Dessau-Roßlau und die Abteilung Dessau des Landesarchivs Sachsen-Anhalt sind und bleiben in die Gesetze und Regelungen ihrer Träger eingebunden. Entsprechend gelten für die Benutzung von Archivgut des Landesarchivs Sachsen-Anhalt und des Stadtarchivs Dessau-Roßlau gesonderte Benutzungsanträge und Anträge auf Schutzfristenverkürzung. Dienstleistungen der Archive müssen vorläufig noch nach getrennten Gebührensätzen von Land und Stadt entrichtet werden, eine Vereinheitlichung der Gebührensätze wird jedoch vorbereitet.

Mit einem gemeinsamen Lesesaal und gemeinsamen Räumlichkeiten vertiefen Landesarchiv und Stadtarchiv ein Miteinander, das bereits seit Jahren in fachlichem Austausch und gemeinsamen Publikations- und Ausstellungsprojekten gelebt wird und sich in Ausstellungen wie der zur Friedlichen Revolution 2009, der gemeinsamen Vortragsreihe und Arbeit an den Mitteilungen des Vereins für anhaltische Landeskunde niedergeschlagen hat. Eine von beiden Partnern zusammen mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg erarbeitete Ausstellung über den Fürsten Leopold Friedrich Franz und seine Residenzstadt Dessau im August führt die Kooperation fort, weitere Projekte sind in Vorbereitung.